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Geliebte des Schicksals - Kapitel 6

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Langsam schritt ich mit einer Masse von Einkaufenden und folgte dem langen Verlauf der Hauptstraße. Die pulsierende Ader der Stadt.
Sie war nur spärlich beleuchtet. Das meiste Licht kam von den noch geöffneten Geschäften.
Die Straßenlaternen hingegen sonderten nur wenig ab.

Niemand kümmerte sich darum, um diese zu Warten oder wieder in Gang zu setzen.

Diese Nacht hatte ich Glück. Okay, das war vielleicht nicht das richtige Wort …

Nur etwa ein paar Meter vor mir in der Masse, wurde eine ältere Dame, die ihren Hund Spazieren führte in die dunkle Gasse neben einem Buchladen gezogen.
Kein Schrei war zu hören, niemand anderes reagierte darauf. So, als hätten sie es gar nicht mitbekommen.

Vielleicht lag es m Stimmengewirr der ganzen Menschen.

Sofort wusste ich was zu tun ist. Ich lief durch die Menge, bahnte mir meinen Weg indem ich die anderen einfach beiseite schob, denn schließlich ging es hier wortwörtlich um Leben und Tod. Jede Sekunde zählte.

Doch als ich schnellen Schrittes in die Gasse einbog, war sie leer. Angestrengt versuchte ich zu lauschen, doch ich hörte rein gar nichts.

Wachsam ging ich tiefer in die Dunkelheit.

Immer noch nichts.

Sie endete in einer Sackgasse, und hier befand sich wirklich rein gar nichts.

„Verdammt ...“, fluchte ich leise, wollte gerade kehrt machen, als mir der Körper der alten Dame direkt vor die Füße fiel, blutverschmiert.

Unwillkürlich zuckte ich zusammen. Ich war ja viel gewohnt, aber es tat mir immer noch weh, wenn ich zu spät kam.

„Na? Hast du dich verlaufen, Schätzchen?“, blubberte es hinter mir und mir stellten sich schlagartig die Nackenhaare auf. Ohne groß nachzudenken schlug ich meinen rechten Ellenbogen nach hinten, wurde jedoch abgefangen und landete kurz darauf auf dem dreckigen Boden.

„Das war aber nicht sehr nett.“  

Der Vampir stand nun direkt über mir und grinste mich mit seiner blutigen Fratze an. Sein braunes , langes, fettiges Haar hing in Strähnen herab und er sah allgemein sehr ungepflegt aus. Er präsentierte seine spitzen Fangzähne als wäre er beim Zahnarzt und knurrte mich an.

Kurz danach packte er mich an den Haaren und riss mich nach oben. Mein leises keuchen ließ ihn erfreut aufgrunzen, als er mich als seine nächste Beute beäugte.

„Du bist wirklich sehr schön.“, kicherte er. „ Was meinst du, sollte ich mich vorher noch mit dir vergnügen?“

„Fick dich.“, zischte ich angewidert und spuckte ihm direkt ins Gesicht, bevor ich seinen Arm weg schlug um mich zu befreien und ihm vor die Brust trat, sodass er nach hinten gegen ein Rolltor knallte.

Aus dem Augenwinkel heraus vernahm ich einen Schatten, der in die Gasse gestürmt kam.

Ein zweiter Vampir. Na klasse.

Mir blieb nicht viel Zeit zum Reagieren, somit schlug ich dem ersten mit der Handseite direkt auf den Kehlkopf, um danach dem Neuankömmling auszuweichen und ihm die Beine wegzutreten. Sofort ging ich auf Abstand und beobachtete alle beide um mich auf jede kleinste Bewegung vorzubereiten.

Während der erste noch hustend und röchelnd am Boden kauerte, sprang der zweite wieder auf und fauchte mich aggressiv an.
Ich hoch die Arme um in die Verteidigung zu gehen, als mich der erste von hinten zu Boden warf und mich festnagelte.
Sofort war auch der zweite zur Stelle und packte meine Handgelenke.

Ich brachte alle Kraft auf, die ich zur Verfügung hatte, um mich aus diesem Griff der beiden zu befreien, blieb jedoch erfolglos.
Innerlich bereitete ich mich schon einmal drauf vor, gleich als Vampirsnack zu enden.

Oh Gott, bitte lass es schnell gehen …

Ich kniff die Augen zu, als sich mein erster Widersacher zu mir herab beugte und ich seinen stinkenden Atem an meinem Hals spüren konnte.

Im nächsten Augenblick hörte ich nur ein verächtliches knurren und fühlte mich um einiges leichter, als mein vermeintlicher Beißer von mir runter gerissen wurde.
Reflexartig ließ der Zweite meine Handgelenke los und ich konnte meine Chance nutzen. Ich schnappte mir seinen Kragen, riss ihn zu Boden und zog meine Titanklinge, um sie ihm in den Nacken zu rammen.

Nur wenige Sekunden später zerrieselte er zu einem Häufchen Asche.

Auch meinem Beißer erging es kein Deut besser.
Mein Retter hatte ihn ebenfalls bereits eingeäschert.

„Danke ...“, murmelte ich leise, durchaus hörbar, als ich mir vom Boden aufraffte.
Aber anstatt ein Bitteschön, oder Wie geht es Ihnen, zu hören, kam der nächste Knaller.

„Hatte ich dir nicht gesagt, es sei zu gefährlich für ein kleines, zerbrechliches Mädchen wie dir?“, herrschte mich der Fremde an. Schon an der Stimme erkannte ich ihn, Vincent Chase. Der Vampirjäger von letzter Nacht.
Er starrte mich wütend an, und mit diesem Blick hatte er schon eine gewisse Ähnlichkeit zum Teufel höchstpersönlich.

„Das geht dich nichts an. Ich glaube das hatte ich dir auch schon gesagt. Außerdem machst du diese Aktivität doch auch!“

Sein Blick verdunkelte sich, falls dies überhaupt noch möglich war, und seine Stimme würde zu einem zornigen Flüstern.

„Ich bin anders als du, Jadyn.“

Was?! Woher kannte dieser Kerl meinen Namen?!

„Woher ...“, ich setzte zu einem wütenden Schrei an, doch er unterbrach mich einfach dreist.

„Das ist egal. Tu dir selbst einen gefallen, und geh nach Hause. Das hier ist kein Job für dich, kleine.“

Ich hatte mich nur eine Sekunde lang aus kochender Wut weggedreht, und schon stand ich alleine da, in der dunklen Gasse. Dieser mysteriöse Mann war mal wieder ohne jegliche Erklärungen verschwunden.
Und wieder hinterließ diese Begegnung mit ihm nur tausend Fragen in meinem Schädel.

Wer oder Was war er? Wieso kannte er meinen Namen? Und wieso traf ich ihn immer wieder bei meinen Streifzügen? Ich meine, die Stadt war alles andere als klein!

Stumm biss ich mir auf die Unterlippe, klopfte mit Staub und Dreck von der Kleidung und entschied, noch kurz in einem Laden vorbeizuschauen. Vielleicht konnte ich noch ein klein wenig Geld für Waschmittel zusammenkratzen, sodass ich die Gelegenheit hatte mal meine Kleidung im Hotelzimmer zu waschen.

…..
siehe kapitel 1
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